Einblicke in die Bierherstellung

Oliver Vogt erkundet die Braukunst bei Barre in Lübbecke

In der Reihe seiner Praktika in Einrichtungen, Institutionen und Unternehmen seines Wahlkreises absolvierte der heimische Bundestagsabgeordnete Dr. Oliver Vogt ein Tagespraktikum in der Privatbrauerei Ernst Barre. Seit 1842 wird in Minden-Lübbecke, dem nördlichsten Kreis Nordrhein-Westfalens Bier gebraut. Als älteste Pilsbrauerei Norddeutschlands ist das traditionsreiche Unternehmen seit sechs Generationen in Familienbesitz und repräsentiert mit großem Stolz das „Barre-Land“. Die Menschen in der Region identifizieren sich in hohem Maß mit „Ihrer Brauerei“ und die wirbt mit dem Motto „Wo Heimatgefühl aus dem Braukessel kommt“.
 

Geschäftsführer Christoph Barre veranschaulichte seinem prominenten Praktikanten die Entwicklungen und Herausforderungen der Bierbranche, die weit über die Produktion hinausgehen. So sind die immensen bürokratischen Hürden eine große Herausforderung, die ohne externe Unterstützung kaum zu bewältigen ist. Hinzukommen tägliche Datenerhebungen zur Vervollständigung unzähliger geforderter Statistiken. Oliver Vogt verwies auf die Vielzahl europäischer und nationaler Vorgaben und nannte als ein Beispiel die Europäische Verpackungsordnung (PPWR). Sie schlug schon im letzten Jahr hohe Wellen und sorgte auch bei den Bierbrauern für heftige Kritik. Der Entwurf der EU-Verpackungsverordnung PPWR wurde im März 2024 dem Europäischen Rat zur Genehmigung vorgelegt. Das Europäische Parlament hatte eine vorläufige Abstimmung über die PPWR für den 24. April 2024 angesetzt. Die Finalisierung wird im Herbst 2024 erwartet. Danach soll die Umsetzung beginnen können. Im Zuge dessen wird die neue EU-Verpackungsverordnung spätestens 18 Monate später wirksam.

 

Trotz aller Herausforderungen bleibt Barre seiner Philosophie treu: höchste Qualität bei jedem einzelnen Bier. Isabell Kaufmann, Biologisch-Technische Assistentin, führte Oliver Vogt durch die Schaltwarte und erklärte ihm die komplexen Prozesse bei der Herstellung des Barre-Bieres. Von der Auswahl der Rohstoffe bis zur abschließenden Qualitätskontrolle steht bei Barre jedes Detail im Zeichen der Tradition und Exzellenz. Mit Stolz erwähnte Isabell Kaufmann auch, dass demnächst ihre Ausbildung zur Braumeisterin in München beginnt, „Es ist inspirierend zu sehen, mit wie viel Leidenschaft und Fachwissen hier gearbeitet wird,“ bemerkte der CDU-Politiker.


Die Verbindung von Handwerk und moderner Technik zeigte sich eindrucksvoll in der Abfüllanlage, wo der Technische Leiter Dirk Stapper die aufwendigen Schritte vom Reinigen der Flaschen über das Abfüllen und Etikettieren bis hin zur Lagerung der fertigen Produkte erläuterte. Für Vogt war es eine sehr beeindruckende Demonstration des hohen Qualitätsanspruchs der Brauerei.

Zum Praktikumstag gehörte auch ein Gespräch über die Zukunft der Braubranche. Die aktuellen Absatzzahlen der Brauerei haben sich zwar stabilisiert, doch liegen sie noch unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Christoph Barre äußerte seine Besorgnis über das mögliche „Brauereisterben“, von dem die Branche bedroht ist. Oliver Vogt versicherte dem Firmenchef, sich auch künftig für den dringend notwendigen Bürokratieabbau zu verwenden. Dabei sparte er auch nicht mit Kritik an der aktuellen Wirtschaftspolitik der Ampel-Regierung und insbesondere an Wirtschaftsminister Dr. Robert Habeck: „Die optimistischen Prognosen des Wirtschaftsministers haben sich bislang immer als falsch erwiesen. Deutschlands Wirtschaft verzeichnete im zweiten Quartal 2024 einen Rückgang um 0,1 Prozent. Im Gegensatz dazu wuchs die Wirtschaft der Euro-Zone um 0,3 Prozent. Die deutsche Wirtschaft bleibt somit das Sorgenkind Europas“, so Vogt und ergänzt: „Wir brauchen dringend Investitions- und Wachstumsimpulse, aber vor allem eine sachorientierte und ideologiefreie Wirtschaftspolitik. Auch überbordende Regulierungen wie das Lieferkettengesetz und die Berichtspflichten müssen zurückgefahren werden.“